Impfung Peru

Reisezielen in Peru sind vielfältig, mit Lima, der Inkastadt Cusco, den mystischen Ruinen von Machu Picchu, der weiße Stadt Arequipa, dem Titikaka-See, den Geoglyphen von Nasca, Chan Chan, Trujillo, Kuélap, Paracas, der Oase Huacachina, Ica und vielem mehr hat das Land einiges zu bieten.
blunckm
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Impfung Peru

Beitrag von blunckm »

ich fliege relativ kurzfristig nach peru (in 5 tagen) und bin gegen keine kranheiten wie malaria, gelbfieber, usw. geimpft

stellt das ein großes problem da dar?

wie hoch schätzt ihr das Risiko ein dass man erkrankt?

gibt es vllt sogar eine impfvorschrift( MUSS geimpft werden)??

Ich fleige nach Tarapoto in der Region St. Martin

danke schon mal im Vorraus für eure antworten, Max

sry für die rechtschreibung...
astrosoft
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Impfschutz und medizinische Hinweise für Peru

Beitrag von astrosoft »

Hallo zusammen,
das ist was aktuell beim auswärtigen Amt für Peru zu lesen ist.
Wie immer etwas übervorsichtig und etwas theatralisch vormuliert, aber natürlich im Wesentlichen nicht von der Hand zu weisen...
Am besten selbst noch kurz beim nächsten Tropeninstitut nachfragen, wie es in der Reiseregion aussieht und welche Impfungen dringend nötig sind...
Gruß und gute Reise!


Medizinische Hinweise
Impfschutz

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden älter als 6 Monate wird bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet (www.who.int/ith/countries/en/index.html) gefordert. Bei Reisen in die ausgewiesenen Endemiegebieten (besonders für das gesamte peruanische Amazonasgebiet) ist eine rechtzeitige (10 Tage vor Einreise) Impfung aus persönlich-medizinischen Gründen sinnvoll und seit kurzem auch vorgeschrieben. Am Flughafen in Puerto Maldonado werden Zwangsimpfungen vorgenommen. In Cusco werden Gelbfieberimpfungen nur dann durchgeführt, wenn sich mindestens 8 Interessenten für einen Termin zusammenfinden. Wirksam ist eine solche Impfung jedoch erst nach 10 Tagen, wenn der Impfling zum ersten Mal gegen Gelbfieber geimpft wird.

Bei Weiterreise in ein Drittland kann die Impfung aus Peru kommend verlangt werden.

Das Auswärtigen Amt empfiehlt einen Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt über 4 Wochen oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus. Die Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene entsprechend den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (siehe www.rki.de) und sollten auf einem aktuellem Stand sein.

Malaria

Die Übertragung erfolgt ganzjährig durch den Stich blutsaugender nachtaktiver Anopheles-Mücken. Die Erkrankung kann auch noch Wochen bis Monate nach dem Aufenthalt ausbrechen. Unbehandelt verläuft, insbesondere die gefährliche Malaria tropica, bei nicht-immunen Europäern häufig tödlich. Beim Auftreten von Fieber in dieser Zeit ist ein Hinweis auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet an den behandelnden Arzt notwendig.

Ein hohes Risiko besteht im östlichen Tiefland besonders entlang der Flußläufe im oberen Acre- und Amazonasbecken, in den Grenzgebieten zu Kolumbien und Ecuador sowie im Tumbes Departement im Nordwesten. Ein mittleres Risiko besteht in einzelnen ländlichen Gebieten unterhalb 1500m in der Küsten- und Andenregion. Ein geringes oder kein Risiko besteht in Lima und Umgebung, in den Departements Puno, Moquegua, Tacna sowie in den Tourismusgebieten im Hochland (Cusco, Machu Picchu, Titicaca-See)

Je nach Reiseprofil ist deshalb eine Chemoprophylaxe (Tabletteneinnahme) sinnvoll. Für die Malariaprophylaxe sind verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Malarone, Doxycyclin, Lariam) auf dem deutschen Markt erhältlich. Auswahl, Dosierung und Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme mit einem Tropenmediziner/Reisemediziner besprochen werden.

Aufgrund der mückengebundenen Infektionsrisiken wird allen Reisenden empfohlen

· Ganzkörperbedeckende, helle Kleidung zu tragen (lange Hosen, lange Hemden),

· Insektenschutzmittel auf alle freien Körperstellen wiederholt aufzutragen

· ggf. in den og. Regionen unter einem Moskitonetz zu schlafen

HIV / AIDS

Durch sexuelle Kontakte und bei Drogengebrauch (unsaubere Spritzen oder Kanülen) besteht grundsätzlich das Risiko einer lebensgefährlichen HIV/AIDS-Infektion. Kondombenutzung wird immer, insbesondere aber bei Gelegenheitsbekanntschaften empfohlen.

Durchfallerkrankungen und Cholera

Durch eine entsprechende Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene lassen sich die meisten Durchfallerkrankungen vermeiden. Einige Grundregeln: Ausschließlich Flaschenwasser trinken, Leitungswasser kann in Peru kontaminiert sein. Sonstabgekochtes, gefiltertes oder desinfiziertes Wasser benutzen. Bei Nahrungsmittel gilt: Kochen, Schälen oder Desinfizieren. Waschen Sie sich so oft wie möglich mit Seife die Hände. Händedesinfektion, wo angebracht, durchführen.

Weitere Infektionskrankheiten

Dengue-Fieber, Leishmaniasis, Filariasis, Onchozerkiasis, Leptospirose, Chagas-Krankheit, Fleckfieber, Brucellose, Echinokokkose, Fascioliasis, Pest.

Höhenkrankheit

In Lagen über 2500 Meter häufigere, gelegentlich auch lebensgefährliche Erkrankung durch zu schnellen Aufstieg in die Höhe, die meist allerdings erst nach 24 Stunden oder längerem Aufenthalt in der Höhe manifest wird. Bei einem Nettoaufstieg von max. 300 Meter täglich tritt sie kaum noch auf. Warnsymptome sind: Schlechter Schlaf, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftknappheit. Verschwinden die Symptome nicht durch eine Pause / Übernachtung, sollte abgestiegen werden. Wirksame Therapie ist Abstieg unter eine Höhe von 2000 Meter. Medikamente zur "Prophylaxe" (Diamox) sind in Deutschland für diese Indikation nicht zugelassen.

Bergsteigen in den Anden birgt erhebliche Risiken und sollte nur in Begleitung erfahrener Bergführer unternommen werden. Das Bergrettungswesen ist, sofern es existiert, nicht mit europäischen Verhältnissen zu vergleichen.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung im Lande ist nur in teuren Privatkliniken großer Städte mit Europa zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und / oder hygienisch problematisch. . Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung werden dringend empfohlen.

Lassen Sie sich vor einer Reise durch eine tropenmedizinische Beratungsstelle/einen Tropenmediziner/Reisemediziner beraten (siehe z.B.: http://www.dtg.org/ oder http://www.frm-web.de/). Die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort stellen auf Wunsch Listen der ihnen bekannten deutsch- und englischsprachigen Ärzte zur Verfügung. Informationen hierzu finden Sie auch auf den Internetseiten der deutschen Auslandsvertretungen.

Bitte beachten Sie neben unserem generellen Haftungsausschluss den folgenden wichtigen Hinweis:

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der medizinischen Informationen sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Für Ihre Gesundheit bleiben Sie selbst verantwortlich.

Die Angaben sind

zur Information medizinisch Vorgebildeter gedacht. Sie ersetzen nicht die Konsultation eines Arztes;
auf die direkte Einreise aus Deutschland in ein Reiseland, insbes. bei längeren Aufenthalten vor Ort zugeschnitten. Für kürzere Reisen, Einreisen aus Drittländern und Reisen in andere Gebiete des Landes können Abweichungen gelten;
immer auch abhängig von den individuellen Verhältnissen des Reisenden zu sehen. Eine vorherige eingehende medizinische Beratung durch einen Arzt / Tropenmediziner ist im gegebenen Fall regelmäßig zu empfehlen;
trotz größtmöglicher Bemühungen immer nur ein Beratungsangebot. Sie können weder alle medizinischen Aspekte abdecken, noch alle Zweifel beseitigen oder immer völlig aktuell sein.
ganterj80
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Registriert: 04.07.2011, 20:43

Beitrag von ganterj80 »

Danke für den informativen Beitrag. Fliege auch nach Peru und dann nach Sao Paulo. Ich beschränge mich ersteinmal nur auf Hepatitis. Aber evtl. sollte ich gleich noch eine Gelbfieberimpfung machen. Denn am Ende des Jahres gehts sowieso nochmal nach Tanzania.
yoxidesi
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Beitrag von yoxidesi »

schon das Lander wieder auftreten, wird es jetzt wieder den geschenke fuers Leben furhen.
Kamilla
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Beitrag von Kamilla »

That was an really impressive post and i like that.
Lindenglanz
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Registriert: 19.04.2022, 11:54

Re: Impfung Peru

Beitrag von Lindenglanz »

Ja es ist schon interessant wie sich jetzt der Impfschutz im Status der Indikation wandelt.
Froh bin ich allerdings, dass Covid immer mehr Richtung Endemie und weniger als Pandemie betrachtet wird. Es wird Zeit, dass wir wieder mehr Lebensqualität haben und das Leben wieder mehr genießen können.
Mehr zum Thema Indikation hier: https://www.mcapotheke.com/apotheken-le ... ndikation/
wylryn
Reiseguru
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Registriert: 24.08.2023, 07:19

Re: Impfung Peru

Beitrag von wylryn »

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